Die Nutzung des ÖPNV ist gut für die Umwelt und entlastet die Innenstädte. Die Stadt Goch soll die Nutzung fördern, indem sie für ihre Bediensteten und die Beschäftigten in ihren Unternehmen das 49-Euro-Ticket bezuschusst. An Gocher Unternehmen soll appelliert werden, ebenso zu verfahren.
Der Antrag zum Haushalt 2023 wurde mit Mehrheit angenommen.
Antragstext:
1. Die Stadt Goch führt ein Jobticket für ihre Beschäftigten ein. Die Verwaltung wird beauftragt, die nötigen Vorbereitungen zu treffen, um ab dem 01. Mai für die Beschäftigten der Stadt Goch ein Jobticket auf Basis des 49-Euro-Tickets anzubieten. Hierzu sollen 15.000€ in den Haushalt eingestellt werden, um einen monatlichen Zuschuss von 12,25€ pro Ticket zu finanzieren.
2. Ein Jobticket soll auch analog für die Beschäftigten der städtischen Unternehmen angeboten werden. Entsprechende Beschlüsse sind in den zuständigen Gremien herbeizuführen.
3. Der Rat appelliert an die Unternehmen in Goch, sich dem Beispiel der Stadt anzuschließen und ebenfalls ein Jobticket für ihre Beschäftigten anzubieten. Der Bürgermeister wird hierzu gebeten, sowohl das Gespräch mit dem Werbering als auch mit den fünf größten Unternehmen der Stadt zu suchen und hierzu in einer der nächsten beiden Ratssitzungen zu berichten.
Begründung:
Das 49-Euro-Ticket bietet insbesondere für den ländlichen Raum die Chance sowohl beim Angebot als auch bei der Nutzung des öffentlichen Verkehrs einen großen Schritt nach vorne zu machen und so einen Beitrag zu leisten, die Emissionen des Verkehrssektors zu senken als auch die individuellen Kosten für Mobilität zu senken und die Standortfaktoren von Goch zu stärken. Als Stadt sollten wir hier als Vorbild vorangehen und die Nutzung des ÖPNV fördern.
Bei einem Zuschuss von 12,25€ gibt es seitens der verkaufenden Verkehrsverbünden nochmal einen zusätzlichen Nachlass von 5% auf den Verkaufspreis. Somit haben Beschäftigte die Möglichkeit, das deutschlandweit gültige Ticket zu einem Preis von nur 34,30€ zu erwerben. Damit ist es bereits günstiger als eine Hin- und Rückfahrt nach Düsseldorf.
Im Kreis Kleve und insbesondere in der Stadt Goch gab es bisher die Situation, dass einerseits das Angebot an Busverbindungen nicht gut genug war, um Kunden vom Erwerb eines teuren Monatstickets zu überzeugen. Andererseits ließ sich ein Ausbau des Angebots nicht rechtfertigen, da es kaum ÖPNV-Nutzer in der Stadt gab. Nachdem es nun im Dezember mit der neuen Schnellbuslinie Goch – Uedem – Xanten – Wesel eine erste nennenswerte Verbesserung im Angebot gab, bietet das 49€ Ticket nun die Chance auch die Zahl der in Goch wohnenden und über ein Monatsticket verfügenden Personen zu erhöhen.
Für einen weiteren Ausbau des ÖPNV-Angebots gibt es seitens des Kreises Kleve schon konkrete Pläne, etwa mit der Einführung einer Buslinie von Kranenburg über Kessel und Asperden nach Goch und weiter nach Weeze. Auch die Stadt Goch ist hier in der Pflicht, das lokale Busangebot in den nächsten Jahren weiter auszubauen. Die Kombination aus neuen Angeboten und neuen Kunden wird sich gegenseitig verstärken und auch helfen, in Goch mittelfristig ein gutes ÖPNV-Angebot zu schaffen.
Neben allen verkehrs- und umweltpolitischen Aspekten ist das Angebot eines Jobtickets auch ein Faktor, um im Wettbewerb ein attraktiver Arbeitgeber zu bleiben.