Unserer Satzung als Download:
Ziele des Ortsverbandes:
Soziales
Armut ist für immer mehr Menschen in unserer Stadt leider nicht nur ein abstrakter Begriff, sondern gelebte Realität. Zu allem Übel setzt vielen Mitbürgern die momentane Krise auch noch besonders zu.
Soziale Ungleichheiten werden größer und die Schere zwischen Arm und Reich öffnet sich weiter. Insbesondere Frauen, Geringqualifizierte, Alleinerziehende, chronisch Kranke und Menschen mit Migrationsgeschichte, aber zunehmend auch Selbstständige und Senior*innen sind von Armut betroffen. Diese Menschen, die oft im Niedriglohnsektor arbeiten oder arbeitslos sind, leiden dabei häufig unter sozialer Ausgrenzung und an geringen Teilhabechancen. Fehl- und Mangelernährung sowie Krankheiten sind im Vergleich zur übrigen Bevölkerung überproportional vertreten. Gerade auch die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie zeigen uns auf, dass Armut als gesellschaftliches Problem verstanden werden muss und nicht als ein selbstverschuldetes. Wir wollen und müssen diesen Menschen Perspektiven bieten, um ihnen die Rückkehr in ein finanziell unabhängiges Leben zu ermöglichen.
Wir GRÜNE in Goch setzen uns dabei für einen würdevollen Umgang mit Menschen ein, die Hilfe benötigen. Wir wollen die örtlichen Unterstützungsnetzwerke wie zum Beispiel Arche, Tafel und die Frauenberatungsstelle Impuls fördern.
Wir machen uns besonders stark für ein gutes Miteinander von Amt und Ehrenamt.
Gemäß unserer Ideale ist es uns ein Anliegen, ein breites soziales Beratungs-,
Hilfe- und Unterstützungsnetzwerk in unserer Stadt zu haben. Mit einem System der wertschätzenden und sensiblen Beratung vor Ort möchten wir sowohl vorsorgend und unterstützend im Bedarfsfall als auch nachsorgend die Hilfesuchenden begleiten. Wichtig ist es uns, dass die verschiedenen ehren- und hauptamtlichen Bereiche in guter Kommunikation und Kooperation stehen.
Unterstützung von Familien muss zum Beispiel von Anfang an erfolgen. Das heißt mitunter schon vor der Geburt eines neuen Familienmitglieds. Ein Meilenstein dabei ist das in Goch installierte Netzwerk “Frühe Hilfen”. Hier ist es uns ein großes Anliegen, dass dieses Netzwerk weiter ausgebaut wird, um gute Begleitung und Unterstützung für Familien geben zu können.
Zahlreiche Bürger*innen tragen durch ihr ehrenamtliches Engagement das soziale und kulturelle Leben in Goch. Anerkennung für diesen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag bringt die Ehrenamtskarte NRW zum Ausdruck. Anregen möchten wir, dass sich auch die Stadt und Gocher Unternehmen und Betriebe an diesem Modell beteiligen. Ehrenamt schafft Verbindung und verdient Anerkennung.
Gesellschaft
In den letzten Jahren konnten wir feststellen, dass die Risse in der Gesellschaft immer größer werden und rassistische sowie rechtspopulistische Tendenzen sich in beunruhigendem Maße verbreiten.
Die Stadt Goch ist Heimat von Menschen mit vielen verschiedenen Wurzeln und Hintergründen. Allzu oft vergessen wir dies in unserem Alltagshandeln und folgen Mustern, die Ausgrenzung und Diskriminierung bewirken. Diesem rassistischen Handeln wollen wir entschieden entgegenwirken. Besonders öffentliche Institutionen und Handlungsträger müssen sich hier ihrer Verantwortung bewusst sein.
Wir GRÜNE in Goch setzen uns für eine selbstverständlich gelebte Vielfalt der Kulturen und die Schaffung von Begegnungsorten ein. Unterstützen möchten wir dabei Veranstaltungen, die den kulturellen Austausch fördern. Gemeinsam Hobbies ausüben, zusammen Handwerken, Fahrradkurse, die Verbindung schaffen, sowie Fahrrad(kul)touren, die speziell Familien mit Migrationshintergrund ansprechen, sind hier für uns ein erster Schritt.
Auch rechtsextremer Terrorismus hat beängstigend zugenommen und viel zu oft sein abscheuliches Gesicht in unserem Land gezeigt. Dem wollen wir vorbeugen, indem wir Projekte gegen Rechstextremismus unterstützen und jeder Form der Ausgrenzung und Diffamierung entgegentreten.
Für uns GRÜNE hat Menschenwürde höchste Priorität. Gerade deshalb ist es für uns besonders wichtig, Menschen in Goch einen würdevollen Ruhestand zu ermöglichen.
Ein alleiniger Ausbau von Altenheimen ist für uns keine Lösung. Hier leben die Menschen oft isoliert und eine Teilhabe am sozialen Leben der Stadt ist nur schwer möglich. Wir wollen deshalb alternative Wohnmodelle fördern, die die Generationenbarriere überwinden und Jung und Alt zusammenbringen.
Gesellschaftliche Solidarität von Rutsche bis Rollator, die Spaltungen
überwindet, ist unser Ziel. Gute Strukturen, die sich durch die COVID-19-Pandemie entwickelt und bewährt haben, sollen hier aufgegriffen und weiterentwickelt werden.
Gesellschaftliche Verantwortung darf auch vor der Wirtschaft und dem Konsum keinen Halt machen. Als Stadt des globalen Nordens hat auch Goch seinen Teil zu einer gerechteren Wohlstandsverteilung beizutragen. Die Schaffung einer „Fairtrade-Town“, in der öffentliche Einrichtungen vor allem auf fair-gehandelte Produkte setzen und in der auch die Zivilgesellschaft motiviert wird, entsprechend zu handeln, ist dazu ein wichtiger Schritt. Eine Zusammenarbeit mit Kirchen und Vereinen diesbezüglich, möchten wir unterstützen.
Von Tag zu Tag wird die Flüchtlingssituation an den Außengrenzen Europas
unmenschlicher und erschreckender. Die Menschen hausen in unzureichenden Unterkünften und die hygienischen Zustände sind grauenhaft. Für uns ist klar: Hier muss gehandelt werden! Wir GRÜNE wollen aus Goch einen sicheren Hafen im Einklang mit den Forderungen der SEEBRÜCKE machen. Wir haben Platz und möchten diesen den Familien zur Verfügung stellen, die mehr durchmachen mussten, als man Menschen zumuten kann!
Digitales & Bürger*innenbeteiligung
Die Digitalisierung schreitet weiter voran und die Stadt Goch muss mit der
Entwicklung Schritt halten. Genauso wichtig wie eine gute Anbindung an das
Straßen- und Stromnetz ist es heute, einen guten Internetanschluss zu haben. Für uns GRÜNE hat es deshalb Priorität, den Glasfaserausbau im kompletten Stadtgebiet zu fördern. Genauso wichtig ist die Einrichtung öffentlicher WLAN-Netze an zentralen Gebäuden und Plätzen der Stadt.
Aber nicht nur das Stadtgebiet, sondern auch die Stadtverwaltung selbst braucht einen Ausbau der digitalen Infrastruktur.
Wir GRÜNE setzen uns deshalb für die Einrichtung eines digitalen Bürgerbüros ein. Dies würde Bürger*innen viele mühselige und zeitaufwendige Behördengänge ersparen, die sie besser bequem von Zuhause aus erledigen könnten.
Während für viele Menschen die digitale Welt bereits Alltag ist, gibt es bei
vielen einen Mangel an Kenntnissen in diesem Bereich. Als freier und
demokratischer Raum muss das Internet allen Menschen offenstehen! Deshalb setzen wir uns für eine Förderung der digitalen Alphabetisierung ein. Gerade in diesem Bereich sehen wir eine gute Möglichkeit zu einem gewinnbringenden Austausch zwischen Jung und Alt.
Als basisdemokratischer Partei ist uns die direkte Einbeziehung von Bürgerinnen und Bürgern in den politischen Alltag ein wichtiges Anliegen. Wir GRÜNE wollen deshalb mehr Beteiligung durch das Einrichten eines Bürgerhaushaltes. Hier können Gelder und ihre Verwendungszwecke direkt durch Mitwirkung bestimmt werden.
Aber nicht nur die Bürger*innen an sich, auch ganz besonders die Jugend muss eine bessere und direktere politische Vertretung erfahren. Deshalb fordern wir die Einrichtung eines Kinder- und Jugendparlamentes.
Es wird durch alle gewählt, die bei der Kommunalwahl noch nicht wahlberechtigt sind und mindestens die zweite Klasse vollendet haben. Das Kinder und Jugendparlament verfügt über einen eigenen Haushalt und wird bei allen Fragen, die Kinder und Jugendliche betreffen, zu Rate gezogen. Gerade in Zeiten der Klimakatastrophe ist es wichtig, jungen Leuten eine Stimme zu geben. Sie sind es, die mit den Auswirkungen der heutigen politischen Entscheidungen am längsten leben müssen.
Bildung:
Kindertagesstätten
Gleiche Bildung für alle und zwar von klein auf, dafür setzen wir GRÜNE uns ein.
Dazu bedarf es personell gut aufgestellter Einrichtungen, damit über eine gute individuelle Betreuung hinaus eine sinnvolle und umsichtige Begleitung der Sorgeberechtigten stattfinden kann. Dann bleibt auch mehr Zeit und Raum für Fortbildung und Innovation in Kindertagesstätten.
Frühkindliche Bildung ist immer auch Beziehungsarbeit und kann nur da gelingen, wo nicht am Personal gespart wird. So kann der Schwerpunkt Kindeswohl gut im Blick bleiben und es bleibt Zeit und Raum für die Ausgestaltung einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Bildung.
Wir wollen, dass die Einrichtungen integrativ und inklusiv arbeiten. Bereits von klein auf erlebte Vielfalt ist eine gute Investition in die Zukunft. Sie legt die Basis gegen Tendenzen von Ausgrenzung, Mobbing und Rassismus in unserer Gesellschaft.
Wir setzen uns dafür ein, dass in Kindertagesstätten erforderliche Therapieangebote sowohl logopädischer als auch ergotherapeutischer oder physiotherapeutischer Art in den Einrichtungen erfolgen und so Familien entlasten. Sprachkurse für Kinder von Migrant*innen sollen ebenfalls fester Bestandteil des Einrichtungsprogramms werden. Entsprechende Räumlichkeiten müssen bei zukünftigen Planungen berücksichtigt werden.
Das erweiterte Raumangebot bietet ebenso wie der bessere Personalschlüssel dann auch die Chance, bei pandemischen Lagen flexiblere Betreuungsmodelle anzubieten.
Besonders für viele Alleinerziehende ist es wichtig, dass Betreuungszeiten in Kindertagesstätten ausgeweitet werden. Eine weitere zeitliche Flexibilisierung ist deshalb erforderlich.
Uns Gocher GRÜNEN liegt die Gesundheit und damit die Ernährung in den
Kindertagesstätten am Herzen. Wir unterstützen den Einbau von Frischkochküchen.
Frische, vielfältige Kost aus regionalem und biologischem Anbau fördert das Ernährungsbewusstsein und legt den Grundstein für ein gesundes Leben.
Vegetarische Kost sollte nicht eine Ausnahme sein, sondern mehrmals in der Woche angeboten werden. Die Einrichtung von Trinkwasserspendern muss obligatorisch sein.
Ab August 2020 wird es ein zweites beitragsfreies Jahr im Kindergarten geben.
Weitere Jahre sind noch beitragspflichtig. Hier erhebt die Stadt Goch sozial
gestaffelte Beiträge. , um wirkliche Chancengleichheit im Bereich der Bildung durchzusetzen ist es Unser Ziel, perspektivisch auf Beiträge zu verzichten.
Sollte dies ad hoc nicht umsetzbar sein, so sprechen wir uns für eine Reduzierung, pauschal und nicht prozentual, aus.
Schulen
Gute Schulbildung ermöglicht, dass junge Menschen, ihr Potential entfalten können. Dies kann da besonders gut gelingen, wo Schule nicht nur Lernort, sondern auch Lebensort ist. Daher befürworten wir den gebundenen Ganztag. Wir setzen uns für integrative Schulen ein, in denen man miteinander und voneinander lernt, wo das Anders-Sein zur Normalität wird und Toleranz dem Hass zuvorkommt. Wir müssen bei der Bildung der jungen Menschen beginnen, damit es gelingen kann, dass wir alle in einer friedlichen, gerechten und nachhaltigen Welt leben können.
Darum muss der Bildung vor Ort angemessen Raum und Ausstattung gegeben werden. Dies ist Aufgabe der Kommune. Wir setzen uns für eine vorausschauende, in enger Zusammenarbeit mit den Schulen stattfindende, Erfassung der Bedürfnisse ein. Wir wollen weiterhin Investitionsstau beseitigen und der Bildung Priorität einräumen.
Besonders möchten wir die Schulen unterstützen, die sich mutig auf den Weg machen, sich den Forderungen der Bildung im 21. Jahrhundert zu stellen. Dazu gehört sowohl eine Priorisierung der Bildung für Nachhaltige Entwicklung, um die UN-Nachhaltigkeitsziele umzusetzen als auch die Schaffung einer digitalen Lernumgebung. Hier gilt es, die Bedürfnisse der Schulen abzufragen und die erforderlichen Mittel bereitzustellen. Denn gerade jetzt wird deutlich, dass wir bei den digitalen Bildungsmöglichkeiten kein Kind abhängen dürfen.
Wir fordern Bildungsgerechtigkeit für jedes Kind, unabhängig vom ökonomischen Hintergrund, dem Geschlecht, der Herkunft oder der sexuellen Identität.
Bildungsgerechtigkeit im Blick zu haben heißt zum Beispiel, genau hinzuschauen, dass im Rahmen der Digitalisierung jedes Kind ein digitales Arbeitsgerät zur Verfügung hat und auch die Möglichkeit am Ort gegeben ist, dass dieses Angebot genutzt werden kann.
Weiterhin brauchen wir, damit der digitale Wandel Realität wird, in allen
Schulen ausgebildetes Personal, welches für die Wartung, Instandsetzung und Erneuerung der Hard- und Software sowie für die Sicherheitsaspekte zuständig ist. So kann zeitnah auf Störungen und neue Entwicklungen reagiert werden.
Über die technischen Veränderungen dieser Zeit hinaus, ist es aber genauso
wichtig, dass Kindern die Möglichkeit gegeben wird, ohne Ängste und
Benachteiligungen heranzuwachsen. Darum setzen wir auf einen Ausbau der Schulsozialarbeit. Für alle Gocher Schulen fordern wir eine ausreichende Anzahl an Schulsozialarbeiter*innen, damit Schüler*innen in ihrer Persönlichkeit gestärkt werden und durch Hilfeangebote Bildungsgerechtigkeit umgesetzt wird.
Die bewusst-gesunde und nachhaltige Ernährung, die in den Kindertagesstätten schon angelegt ist, soll in den Gocher Schulen weitergeführt werden. Eine Installierung von Trinkwasserspendern muss obligatorisch sein.
Jugendarbeit:
Wir unterstützen Jugendarbeit in Goch. Eine ausreichende personelle und
finanzielle Ausstattung ist Voraussetzung, damit Kinder und Jugendliche mit einem breitgefächerten Angebot erreicht, unterstützt und begeistert werden können.
Wichtig sind uns Angebote, die ein offenes Miteinander aller Menschen, egal welchen ökonomischen Stands, welcher Religion oder welcher sexuellen Identität, fördern. So wie Erwachsene sich selber überprüfen müssen, wo sie privat oder institutionalisiert Ausgrenzung betreiben, müssen auch der nachwachsenden Generation Hilfen an die Hand gegeben werden, damit alte Ausgrenzungsmuster nicht übernommen werden.
Eine gute Vernetzung aller an Jugendarbeit Beteiligter, gerade auch mit Vereinen und Ehrenamt, ist unerlässlich, damit Kinder und Jugendliche und ihre Familien im Bedarfsfall schnell Unterstützung erfahren.
Verkehr:
Autoverkehr erzeugt klimaschädliche Emissionen, verursacht gesundheitliche Schäden und wirkt sich negativ auf die Attraktivität unserer Stadt aus.
Wir setzen uns hier in Goch für eine autofreie Innenstadt ein Tempo 30 in der Stadt sollte grundsätzlich gelten und es muss mehr Raum für Fußgänger- und Radfahrer*innen geben.
Auch in unserer Gemeinde muss der Mobilitätswandel vollzogen werden, denn es gibt den gesellschaftlichen Wunsch nach mehr umweltfreundlichen Angeboten.
Mobilitätswandel heißt in Goch für uns:
Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs
Mit Semesterticket, Schokoticket, Sozial-Ticket und dem neu eingeführten Azubi-Ticket gibt es in Goch so viele Menschen mit einem Abonnement für den öffentlichen Personennahverkehr wie noch nie. Durch die Zunahme der Einwohner*innen wird sich diese Zahl absolut noch erhöhen.
Daher ist es uns ein Anliegen, dass wir im Ort regelmäßige und verlässliche
Verbindungen und abgestimmte gesicherte Umstiege an Knotenpunkten haben. Die Fahrzeuge selber sollen mit kostenlosem WLAN ausgestattet sein.
Das Angebot der Anrufsammeltaxis möchten wir erweitern und die Abfahrtszeiten transparenter an Haltestellen und im Internet festhalten. Außerdem soll eine App eingeführt werden, mit der man Anrufsammeltaxis unkompliziert bestellen kann.
Angebunden an den RE 10 werden wir unseren Einfluss nutzen und sprechen uns für einen zweigleisigen Ausbau aus. Das reduziert die Störanfälligkeit der Linie und lässt auch einen Ausblick auf eine Verdopplung des Taktes sowie eine abwechselnde Anfahrt nach Düsseldorf und nach Essen zu. In diesem Zusammenhang sehen wir auch die Notwendigkeit einer Überprüfung der Reaktivierung des Bahnhofs Pfalzdorf.
In Anbetracht unserer Grenznähe wünschen wir uns außerdem eine grenzüberschreitende Verlängerung der Buslinie Boxmeer-Siebengewald bis nach Goch.
Um ein attraktives ÖPNV-Konzept auf den Weg zu bringen, wollen wir uns, ähnlich wie beim Radverkehr, extern beraten lassen, damit wir ein für Goch passendes ÖPNV-Modell bekommen, das mit Bürgerbeteiligung entwickelt wird und die Bedürfnisse der Gocher Bevölkerung abdeckt.
Das Sozialticket muss ein soziales bleiben und darf in seinem Anschaffungspreis nicht über dem Bedarfsregelsatz für Mobilität liegen.
Priorisierung des Radverkehrs
Wir fordern mehr Raum für Radfahrer- und Fußgänger*innen. Verkehrswende bedeutet für uns eine Abkehr vom Auto als Maß aller Dinge im Bereich der Verkehrsplanung.
Mit der Auftragsvergabe für ein Radwegekonzept hat die Stadt Goch einen ersten Schritt unternommen, den Radverkehr in Goch gut aufzustellen. Hier ist es uns wichtig, dass das Radwegekonzept nicht nur allein für sich betrachtet wird, sondern die Bedürfnisse aller Verkehrsteilnehmer*innen, insbesondere auch die der Fußgänger*innen, berücksichtigt.
Wir setzen uns für einen Ausbau von Radschnellwegen zwischen den Kommunen ein und auch für den Ausbau und Unterhalt touristisch bedeutsamer Strecken, wie zum Beispiel den Ausbau an der Boxteler Bahn.
Carsharing
Ein weiterer Punkt, um auch Mobilität ohne eigenen Autobesitz sicherzustellen, ist der Auf- und Ausbau von Carsharing Modellen. Die Stadtwerke haben einen ersten Schritt mit “Goch ´n’ Roll” getan. Dies ist aber nur ein Anfang. Gerade in einer Kleinstadt wie Goch, gelegen im ländlichen Raum, wollen wir die Verkehrswende voranbringen, indem wir uns für appbasierte Carsharingsyteme stark machen. Dies ist ein weiterer Baustein zusammen mit einem starken ÖPNV und einem guten Radwegekonzept für eine klimapolitische Verkehrswende in Goch.
Natur / Umweltschutz / Klimaschutz
Auch bei uns in Goch ist der Klimawandel angekommen. Wir müssen viele kleine und große Schritte leisten, um seinen Auswirkungen entgegenzutreten. Bäume in der Stadt sorgen für ein gutes Klima vor Ort und darüber hinaus. Sie regeln die Temperatur, spenden Schatten, filtern die Luft, machen unsere Städte schöner. Der Schutz von bestehenden Bäumen muss durch eine Baumordnung gesichert werden. Bei Neu- oder bei Überplanung bestehender Straßen müssen Bäume und Begrünung stärker berücksichtigt werden.
Neben dem Ausbau der erneuerbaren Energien ist die Anpflanzung von Wald eine wirksame Maßnahme gegen den Klimawandel. Die Bedeutung des Waldes für das Klima auf der Erde ist unbestritten. Projekte wie Geburtenwald, Bürgerwald, Friedwald, Baumpaten etc. wollen wir vorantreiben. Geeignete städtische Flächen sind wieder durch strukturreiche, klimastabile und ökologisch hochwertige Waldökosysteme zu bewalden.
Die Stadt Goch verfügt über eigene Brunnen, um uns mit Trinkwasser zu versorgen, die aus ergiebigen Grundwasservorkommen gefördert werden. Leider sind die oberen Schichten des Grundwassers bereits stark mit Nitrat belastet. Daher müssen alle Anstrengungen unternommen werden, die Eintragung von Nitrat zu reduzieren.
Wir GRÜNE fordern, dass in sämtlichen Pachtverträgen für stadteigene landwirtschaftliche Grundstücke das Ausbringen von Kunstdünger und Gülle untersagt wird.
Wir GRÜNE fordern den Verzicht von Glyphosat auf allen städtischen Flächen.
Das Gocher Stadtgebiet hat bereits viele Kies- und Sandwerke. Auf riesigen
Flächen wird die schützende Bodenschicht abgetragen. Die dort lebende Mikrofauna in der belebten Bodenschicht, aber auch im Grundwasser selber, wird entfernt. Die Mikrofauna ist der eigentlich kostenlose Filter für das Grundwasser. Wir setzen uns daher dafür ein, dass keine neuen Flächen zum Auskiesen freigegeben werden!
Bereits ausgekieste Flächen müssen renaturiert werden! Diese renaturierten Flächen müssen entweder der Natur zurückgegeben oder zu einer schonenden touristischen Nutzung bzw. zur Naherholung ausgewiesen werden.
Der Flächenverbrauch muss gestoppt werden. Wertvolles Ackerland gilt es zu erhalten und wo möglich wollen wir Flächen wieder entsiegeln. Dringend benötigter Wohnraum muss durch Verdichtung der Innenstadt und der Dorfkerne geschaffen werden.
Alte und neue Siedlungen sind zu durchgrünen. Grüne Dächer, Fassaden und Bäume wirken sich günstig auf das Stadtklima aus. In Bebauungsgebieten muss das Versiegeln, u. a. durch Schottergärten untersagt und dies auch durchgesetzt werden. Kreative Ansätze zur Entsiegelung wollen wir besonders fördern.
Um die Gocher Bürger*innen in ihren Bemühungen um energetisches Bauen und Renovieren sowie artenschutzfördernde Maßnahmen zu bestärken, fordern wir die Einführung des Projekts „Grüne Hausnummer“.
Ausgleichsmaßnahmen für das Versiegeln von Flächen sollten grundsätzlich innerhalb der Stadt Goch geschaffen werden. Bisher sind die stadteigenen Vorgänge in diesem Bereich undurchsichtig und intransparent. Das wollen wir GRÜNEN ändern!
Wir haben in Goch starke, moderne und bereits gut aufgestellte Stadtwerke. Dies gibt uns die Möglichkeit, Vorreiter bei Zukunftstechnologien zu werden. Die Energieerzeugung und Speicherung muss weiter auf CO2-neutrale Energiequellen ausgerichtet werden. Der Verbrauch von fossilem Erdgas muss reduziert werden. Für die Zukunft bedeutsam ist unter anderem die Wasserstofftechnologie. Vorbild dafür können bereits in der Praxis befindliche Projekte sein, die auf Erzeugung von eigenem Wasserstoff als Erdgasersatz setzen.
Die Erzeugung von Wasserstoff ist sehr energieintensiv. Deshalb gilt für uns
GRÜNE, dass Wasserstoff nur mit erneuerbaren Energien erzeugt werden darf.
Die dezentrale Energieversorgung liegt uns weiterhin am Herzen. Gefördert werden sollten besonders Windkraft, Solarthermie und Photovoltaik.
Die Stadt Goch hat eine einzigartige Lage an der Niers. Dies sehen wir als große Chance, um den Tourismus, die Umwelt und den Artenschutz zu fördern. Wir möchten erreichen, dass die Stadt Goch aktiv an den Niersverband herantritt und diesen zu mehr Renaturierung im Stadtgebiet anregt. Als Vorbild dienen die bereits renaturierten Gebiete im Ortsteil Kessel.
Stadtentwicklung
Mit den Diskussionen um Klosterplatz, Stadtpark und Hotelbau sind wichtige Punkte einer zukünftigen Stadtentwicklung von Goch benannt.
Wir GRÜNEN setzen uns für ein Gesamtkonzept der Gocher Stadtentwicklung ein. Dieses muss in den Blick nehmen, wie der Stadtteil Neuseeland gut an die Innenstadt angebunden werden kann. Eine Überbauung des Aldi-Geländes muss im Konzept berücksichtigt werden.
Weiterhin ist die zukunftsfähige Weiterentwicklung des Radwegekonzepts
unverzichtbar. Dazu gehört die Entwicklung von Fahrradvorrangstraßen ebenso wie die Erneuerung des Nierswanderwegs. Die Überplanung des Stadtparks und die Neugestaltung des autofreien Marktplatzes sind wichtige Bestandteile des Gesamtkonzeptes. Vorbild für die Gesamtentwicklung könnte die Landesgartenschau 2023 in der Stadt Höxter sein.
Wohnen ist ein Menschenrecht. Doch bezahlbarer Wohnraum ist auch in Goch Mangelware. Wir brauchen mehr Sozialen Wohnungsbau und setzen uns für die Schaffung bezahlbarer Wohnungen für alle Bürger*innen ein. Zukünftiges Wohnen heißt für uns Leben in guten Quartieren, wo generationsübergreifende Modelle mit starken Hausgemeinschaften, Pflegewohngruppen und Wohngemeinschaften geschaffen
werden. Genauso wichtig ist das Mehrgenerationenwohnen bzw. „Wohnen mit Versorgungssicherheit“ in den eigenen “Vier Wänden”. Ein lebenslanges
selbstbestimmtes Leben kann durch gute Unterstützungssysteme auch im eigenen Viertel gelingen. Bauliche Voraussetzungen müssen hierfür umgesetzt werden.
Für die jungen Bürger werden wir uns für den Erhalt von Spiel- und Bolzplätzen, einsetzen, auch dies sind Zukunftsinvestitionen.
Das Miteinander soll im Vordergrund stehen. Das heißt, dass wir Begegnungsräume und Plätze für den Austausch im Viertel brauchen. Bürgerbüros sollen dann vor Ort der Teilhabe und dem Vernetzen dienen.
Wir GRÜNE in Goch setzen uns dafür ein, dass die Bedarfe des Alltags im Viertel fußläufig oder mit dem ÖPNV zu erreichen sind. Auch das zeichnet Grünes Wohnen aus. Daher machen wir uns stark für eine angemessene ärztliche Versorgung. Für den Verbleib und die Gewinnung von Fach- und Hausärzten sind gute Voraussetzungen zu schaffen Für die medizinische Nahversorgung ist der Erhalt des Gocher Krankenhauses unverzichtbar.
Die GRÜNEN in Goch sind für den Beitritt zum Netzwerk der „Deutschen Bio-Städte, -Gemeinden und –Landkreise“.
Gerade als europäische Grenzstadt fordern wir die Öffnung von grünen Grenzen zwischen Goch und unseren Nachbargemeinden in den Niederlanden. Nur so kann das Miteinander im europäischen Raum gefördert und gestärkt werden.