Hinter den GRÜNEN liegt ein Wahlkampf, wie ihn die Republik vermutlich noch nie gesehen hat: Wir hatten weniger als drei Monate Zeit, von der ersten Idee zur Kampagne über unseren Parteitag bis hin zu zahllosen Ständen, Haustürwahlkämpfen und persönlichen Gesprächen – mit dem Ziel, weiter Regierungsverantwortung für unser Land zu übernehmen.
Unsere Kandidierenden und die unzähligen Mitglieder waren diese Kampagne, haben sie gelebt und ins Land gebracht. Dafür möchten wir uns bedanken. Und wir haben viel erreicht: Wir haben einen nie dagewesenen Mitgliederzuwachs erlebt, unsere Strukturen gestärkt und an 1.521.950 Million Haustüren geklopft – in Schnee, Kälte und Dunkelheit. Unabhängig vom Ergebnis ist das ein großer Erfolg und das Ergebnis von harter Arbeit und großem Einsatzwillen. Das macht Mut für alles, was vor uns liegt.
Wir haben einen langen Wahlabend hinter uns. Wir kamen aus der unbeliebtesten Regierung, die dieses Land jemals hatte, und konnten uns dennoch in den letzten Wochen von einer schlechten Ausgangslage hocharbeiten. Ein Ergebnis mit Verlusten kann uns am Ende aber nicht zufrieden stellen.
Das größte Dankeschön geht an Robert und Annalena, unser Spitzenteam. Sie haben sich mit ganzer Kraft diesem intensiven Wahlkampf verschrieben und im ganzen Land für starke Grüne geworben. Sie haben gezeigt, dass demokratische Politik Menschen bewegen kann. Ganz besonders möchten wir Robert danken: Dein Einsatz für die GRÜNE Partei in den letzten 16 Jahren hat unsere Partei und viele in unserer Partei geprägt – allein auf Bundesebene als Parteivorsitzender gemeinsam mit Annalena, als Vizekanzler und Wirtschaftsminister der Bundesrepublik Deutschland und jetzt zuletzt als Kanzlerkandidat.
Dieser Wahlkampf wäre aber nicht möglich gewesen ohne die unermüdliche Arbeit hinter den Kulissen, die unser Wahlkampfmanager Andreas und die Mitarbeiterinnen in der Bundesgeschäftsstelle geleistet haben. In zahllosen Tages- und Nachtstunden haben sie dafür gesorgt, dass pünktlich Plakate ausgeliefert wurden, Hallen gebucht, Werbung geschaltet und ein Programm geschrieben und verabschiedet wurde. Auch ihnen gilt unser Dank. Die Union ist nun die stärkste Fraktion im Deutschen Bundestag. Wir gratulieren Friedrich Merz und wünschen ihm viel Erfolg für die anspruchsvolle Aufgabe der Regierungsbildung. Wir sind bereit, Verantwortung für dieses Land zu übernehmen. Das werden wir nun aus der Opposition heraus tun und eine starke Stimme für Umwelt- und Klimaschutz, die Erneuerung unserer Wirtschaft, soziale Gerechtigkeit, Demokratie und Menschenrechte sein. Wir stehen für ein starkes Europa – ein Europa, das die Ukraine weiter unterstützt. Und das werden wir auch aus der Opposition heraus entschieden vorantreiben. Das gilt umso mehr, als mit der AfD eine nationalistische, rückwärtsgewandte und in Teilen rechtsextreme Partei bei dieser Wahl einen großen Erfolg gefeiert hat. Es bleibt die Aufgabe aller Demokratinnen daran zu arbeiten, die AfD in Schranken zu weisen und wieder zurückzudrängen.
Wir haben den bisher europäischsten Bundestagswahlkampf unserer Partei gemacht. Gerade in diesen Zeiten, in denen Europa sowohl von Trump als auch von Putin herausgefordert wird, braucht Europa schnell eine deutsche Regierung, die Impulse für ein vereintes und handlungsfähiges Europa setzen kann.
Wir werden schnell und gleichzeitig gründlich analysieren, weshalb wir unsere Ziele verfehlt und Wähler*innen in großem Maße an die LINKE, aber auch an die CDU/CSU verloren haben. Noch im März werden wir zu einem kleinen Parteitag (Länderrat) dafür zusammenkommen. Und bis dahin gehen wir als Bundesvorstand breit ins Gespräch innerhalb der Partei.
Aber, eins vorab: Jetzt gilt es bis zum Wochenende im Landtagswahlkampf in Hamburg nochmal alles zu geben für ein starkes grünes Ergebnis.
Es braucht uns GRÜNE in diesem Land als progressive Stimme für die Zukunft. Lasst uns gemeinsam aus dieser Wahl die nötigen Schlüsse ziehen und dann gestärkt vorangehen.
